Vom Produktmerkmal zum Digitalen Produktpass 🚀
Die Bauwirtschaft steht am Beginn einer digitalen Transformation, die durch die neue EU-Bauprodukteverordnung (CPR) und den kommenden Digitalen Produktpass (DPP) einen gewaltigen Schub erhält. Damit diese Innovation gelingt, braucht es ein Zusammenspiel etablierter Klassifikations- und Standardisierungsmodelle. Aber wie hängen ETIM, eClass, ISO 23386, ISO 23387, IFC, CPR und DPP eigentlich zusammen? Hier kommt der Überblick.
Die Standards im Überblick

ETIM und eClass sind international etablierte Standards für die Klassifikation und Beschreibung technischer Produkte:
- ETIM (ElectroTechnical Information Model) beschreibt Produkte mit standardisierten Klassen und Eigenschaften („Features“) – in der Elektrotechnik, SHK, Bauprodukte usw.
- eClass ist branchenübergreifend und strukturiert Produkte nach Klassen und Merkmalen für Industrie, Technik, Bauwesen.
ISO 23386 legt fest, wie Eigenschaften (Properties) in Datenwörterbüchern eindeutig, übersetzbar und maschinenlesbar beschrieben werden.
ISO 23387 definiert, wie daraus standardisierte Datentemplates entstehen, die alle notwendigen Produktinformationen bündeln.
IFC (Industry Foundation Classes) ist der offene Standard für den Austausch von Bauwerksinformationen in BIM-Systemen – so gelangen standardisierte Produktdaten und Templates verlustfrei in die Planungspraxis.
Von der Regulierung zur Digitalisierung

Die neue Construction Products Regulation (CPR) der EU schreibt vor, wie Bauprodukteigenschaften bewertet, erklärt und dokumentiert werden müssen.
Mit der jüngsten Reform der CPR ist die Digitalisierung der Produktdaten Pflicht geworden – und der Digitale Produktpass (DPP) ein zentrales Werkzeug.
- CPR verlangt strukturierte, maschinenlesbare und interoperable Daten.
- Die Grundlage bilden die Datenmodelle und Templates nach ETIM, eClass, ISO 23386/87 und IFC.
Der Digitale Produktpass – das neue Herzstück

Der Digitale Produktpass (DPP) vereint alle relevanten Produktdaten digital und maschinenlesbar:
- Leistung, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Nachweise usw. sind an einem digitalen Ort verfügbar.
- DPPs basieren auf standardisierten Datentemplates (ISO 23387) und Eigenschaften (ISO 23386), gespeist von ETIM und eClass.
- Der DPP ist interoperabel mit BIM-Systemen (über IFC) und anderen EU-Systemen.
Fazit
Der digitale Produktpass verbindet Standards, Datenmodelle und gesetzliche Anforderungen zu einem durchgängigen, digitalen Ökosystem im Bauwesen.
ETIM, eClass, ISO 23386/87 und IFC bilden die technologische Brücke – die CPR schafft den gesetzlichen Rahmen und der DPP ist das digitale Ergebnis für die Praxis.